Plakat & Logo: Michael Jackson Symphony Experience
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Ein besonders schöner Auftrag war die Gestaltung des offiziellen Varanstaltungsplakats für die Deutschlandtour von „Michael Jackson – The Symphony Experience“ im Jahr 2017. Ein Auftrag, den ich in Kooperation mit meinem Bruder Samuel Stephan umsetzte.
Uns begleitete die Musik Jacksons seit Kindesalter, und sie hat seitdem rein nichts von ihrer Energie, von ihrer Magie eingebüßt. Im Gegenteil, sie wird mit jedem Hören reichhaltiger, komplexer und faszinierender. So war es auch eine ganz persönliche Freude, eine grafische Winzigkeit zu seinem musikalischen Vermächtnis, hier in orchestraler Form, beitragen zu können.
Neben dem Plakat war eine Neugestaltung einer älteren Version des Logos Teil des Auftrags von „Luv’n’Musiq Entertainment“.
Das Element „Hand mit Taktstock“ war dabei bereits gesetzt und sollte auf jeden Fall erhalten bleiben. Das Problem bei der vorigen Version war aber, dass die visuelle Aussage erst zusammen mit dem Text erfasst werden konnte. Die ursprüngliche Hand befand sich in einer Pose, die eher einem Koch zuzuordnen wäre, wenn er ein Gericht „très formidable“ findet. Somit wirkte der (überlange) Taktstock auch eher wie ein Stäbchen. Die Lösung war, Jacksons glitzernden Handschuh zu integrieren und die gesamte Pose zu ändern, so dass auf Anhieb klar wird, um wen und was es hier geht.
Die Gestaltung der Schrift lehnt sich an das visuelle Design von Jacksons Werken zu seinen Lebzeiten an.
Frühes Konzept: Dance Moves
Während der Suche nach dem eigentlichen Plakatmotiv wurde eine bestimmte Idee über lange Zeit am Leben erhalten, weil wir und der Auftraggeber sie einfach mochten. Jacksons ikonische und unverwechselbare Dance Moves sollten auf das Orchester übertragen werden. Uns gefiel dabei die Dynamik, die diese Posen dem ansonsten auf der Bühne meist starren Orchester gaben:
Doch genau hier lag auch das Problem, welches erst nach und nach genau definiert werden konnte. Das Orchester ist nicht Michael Jackson. Es tanzt nicht wie er oder präsentiert sich so als ob.
So hätte das Plakat einerseits eine Bühnenshow vorgegaukelt, die es in dieser Form nicht gab (obwohl einige klasse Vokalisten das Programm mit Leib und Seele füllten und auch die Musiker*innen ordentlich groovten). Andererseits würde es auch der verstorbenen Legende nicht gerecht werden (Das Konzept hatte einen gewissen „Wir-tun-als-ob“-Beigeschmack.) Wir mussten unseren Fokus wieder setzen auf: Es geht um Michael Jackson.
Also machten wir nach einigen Plakat-Concepts, die in besagte Richtung gingen, komplett kehrt und griffen schließlich auf Elemente zurück, die sich in das kollektive Gedächtnis der Jackson-Historie eingebrannt haben: „Silhouette mit Hut“, der King of Pop selbst bei der Eröffnung des „Dangerous“ Konzerts bzw. die Pose seiner Statue beim „History“ Marketing und seine unvergessenen (Selbst-) Inszenierungen mit Militär/Polizei hinter ihm.
Dieser „Armee“ gaben wir schließlich die klassischen Instrumente in die Hand. Auf diesem Weg entstand ein Motiv, das exakt das vermittelte, was die Veranstaltung war: Eine musikalische Hommage an Michael Jackson, dessen Geist über dem Orchester schwebt.